Nach dem Abpfiff folgte kein Anpfiff. Der Torwart in Rente, der Stürmer verkauft, Balljungen erwachsen. Das die Entfernung zum Punkt keine elf Meter, hat all die Jahre niemand bemerkt. Nur der Platzwart fegt hin und wieder mal durch.
Schlagwort: Gedicht
Krumm sind die Pfade der Ewigkeit [1]
Sanfte Tiefe, durchdringende Ruhe. Ein Hauch von Ewigkeit. Glaube macht Boden gut.
Wiederkehr
Sollte Jesus Christus eines Tages, wie versprochen, zur Erde zurückkehren, wünsche ich, dass er diesmal Schlittschuh läuft, Wein zu Wasser verwandelt, die katholische Kirche verbietet, und alles Böse zum Teufel jagt, ja wünsche ich, dass Kinder die Gewinner sind, er mir in die Augen sieht und spricht: "hast noch mal Glück gehabt". Doch sollte Jesus Christus eines Tages, wie versprochen zur Erde zurückkehren, befürchte ich, dass sich Geschichte wiederholt, weil selbst Priester ihn verleugnen, und Ungläubige sich Gläubig nennen, während Heuchler, die glauben das sie Glauben, ihn einen Betrüger schimpfen. Ja befürchte ich, dass Christus alle Religionen verbietet, er uns ausnahmslos zum Teufel jagt, und mir in die Augen sieht und spricht: "das war wohl nichts".
Winterruhe
Die Ruhezeit, die uns die Natur vorgibt. Die Ruhezeit, die wir nicht mehr kennen. Längst schlägt unser Herz nach dem Takt des Geldes. Für Pausen keine Zeit. Zu teuer, nicht wirtschaftlich. Jahreszeiten außer Kraft. Irgendwo ist immer Sommer. Dabei sehnen sich unsere Körper nach Schleichfahrt. Wir würden, wenn wir könnten ... Phrasen im Konjunktiv. Stillsein längst verlernt.
Leid bleibt sichtbar
Eine falsche Belichtung verdunkelt den Tag. Zarte Lichtspitzen zeichnen dein Leid.
2020 war nix. Und 2021 wird nix.
Es begann mit routinierter Zuversicht, und ohne großmäuligen Vorsätze, die später mit faden Ausreden gebrochen werden. Alltägliches wurde erwartet, weil 54 Jahre Erfahrung. Doch bald schon, von Nachrichtensprechern in Dauerschleife, und den Sensationsmedien dramatisiert, brach der Feind, nur sichtbar unterm Mikroskop, über das Land. Ein Virus, im Volksmund Corona, springt von Mensch zu Mensch. Befeuert durch Halbwahrheiten und magere Statistiken, gewann das Wort "Pandemie" , an Schrecken. Ungeübt im Umgang, ist Politik und Wissenschaft. Sie mahnen, sie warnen und drohen, überbieten sich mit Maßnahmen und Strafen inklusive. Sie schüren Angst und Panik, wie sonnst nur in Kriegszeiten. Geld spielt keine Rolle. Und das Volk, weil angeblich uneinsichtig, bekam Hausarrest. Lockdown, der erste. Ausgangsbeschränkung. Verschlossen blieb, was Freude bereitet. Selbst Spielplätze waren verboten. Hofgang erlaubt. "Setzt endlich eure Masken auf!" "Hände waschen allein reicht nicht mehr!" "Was stört mich mein Geschwätz von gestern." Im Sommer leichte Entspannung, Jedoch mein Körper hatte andere Pläne. Von Erholung keine Spur. Er rebellierte, erschlaffte, ermüdete. Alterung im Stundentakt. Plötzliche Taubheit, wochenlang. Auch die Augen wollten nicht mehr gehorchen, Sehstörungen und Schmerzen als Zugabe. Erschöpfung des Körpers, im Ausmaß bisher ungekannt. Oben, im dritten Stock, wo ich wohne, war plötzlich zu hoch. Was sich über Wochen angekündigt, verleugnete ich stur. Doch als auch der rechte Arm mir allen Gehorsam verweigerte, gestand ich, akzeptierte ich. nichts ging mehr, Notaufnahme. Nach Tagen der Ungewissheit und zahllosen Untersuchungen, endlich die Diagnose. Eine Krankheit, so selten, und doch wahrhaftig. Mein Immunsystem richtet sich, in autoimmuner Art, gegen mich. Gift in Form von Infusionen, soll sie bekämpfen, währenddessen der rechte Arm, inklusive Zeigefinder und Daumen, noch immer streiken. Und nun, seit Wochen stillgelegt, erleben ich und das Land die zweite Welle. Täglich überbieten sich die Zahlen der Infektionen und die der Toten. Nachrichten wiederholen sich, Politiker, aus dem Frühjahr nichts gelernt, überschreiten Grenzen. Mahnen, warnen und drohen weiterhin. Panik ersetzt ihre Ratlosigkeit. Gegenstimmen unerwünscht. Meinungsfreiheit wankt bedenklich. Gehorsam nach deutscher Manier, gehen das Volk und ich in den zweiten Lockdown und hoffen auf 2021, und wissen doch längst, es wird nichts besser.
Schönheit im Verborgenen
Über unerkannte Schönheiten.
Schönheit im Verborgenen
Du bist schön.
Ja, du.
Du zweifelst.
Wem nütze ich,
fragst du,
kein Wert ohne Bewunderer.
Steh verborgen
am Straßenrand,
bin verloren
für die Welt.
Doch, rufe ich,
du bist schön.
Es ist wahr.
Denn Schönheit
unter vielen,
entwertet sich selbst.
Der aber
der dich entdeckt,
ist ein König
des Augenblicks.
Dein Glanz,
dein Pracht,
nur für ihn allein.
Anmut
Anmut Ungewiss dessen was dich oben erwartet, steigst du die Treppe hinauf. Nein, du steigst nicht, du schreitest. Denn wer schreitet, zeigt Würde. Anmut ist das Wort, dass deinem Gang den Respekt verleiht, den er verdient. Ohne Begleitung schreitest du, wie so oft auf schwierigen Wegen. Kein Griff such Halt am Treppengeländer. Getrieben von der Pflicht, dein Leben zu meistern und der Hoffnung auf Sonne. Wer so empor schreitet war ganz unten, wer so empor schreitet ruht in sich. Deine Anmut, deine Haltung, das Ergebnis gewonnener Kämpfe.
2019 Ende
Das Jahr, es geht. Endlich, möchte man rufen. Niederlagen zahlreich überlegen, meine Siege unbeachtet. Lautlose Klagen mischten sich unters Volk. Von den Hürden einige gerissen. Lorbeeren längst platt gesessen. Wohlstand blockiert Entwicklung, ohne Ziele keine Wunder. Für 2019 keine Laudatio, Erfahrungen vermindern Hoffnung auf 2020.
Vom Blitz getroffen
Vom Blitz getroffen und gebrochen. Und dennoch ein Baum Selbst mit halber Kraft zeige ich Würde. Schönheitsfehler inklusive. Mit dem was bleibt, stemme ich mich auch morgen gegen Herbststürme. Mein Charakter unbeschädigt, mein Lebenswille fest verwurzelt. Der Blitz hat sein Werk nicht vollendet. Denn, wer mich stürzen will, muss tiefer ansetzen.