Vom Blitz getroffen

Vom Blitz getroffen
und gebrochen.
Und dennoch ein Baum

Selbst mit halber Kraft
zeige ich Würde.

Schönheitsfehler inklusive. 

Mit dem was bleibt,
stemme ich mich
auch morgen
gegen Herbststürme. 

Mein Charakter 
unbeschädigt,
mein Lebenswille
fest verwurzelt.

Der Blitz 
hat sein Werk
nicht vollendet.

Denn,
wer mich stürzen will,
muss tiefer ansetzen.

Sonne war gestern

So wie es mal war, wird es nie mehr.

Diese Erfahrungen machen wir alle und diese Gesetzmäßigkeit des Lebens hat durchaus etwas Grausames inne.

So vieles verlieren wir, was nie wieder kehrt. Unsere Jugend, unseren Mut, unsere Gesundheit oder den Job mit der einhergehenden Sicherheit.
Der größte Verlust ist der eines geliebten Menschen und andere wiederum verlieren einfach nur das Glück.

Sonne war gestern
Leben war gestern,
Glück war gestern.

Einmal diese Erfahrung gemacht, müssen wir damit zurechtkommen. Sie beschäftigt uns unaufhörlich, wirft uns zurück oder entzieht uns den Boden unter den Füßen.

Zu schätzen wissen wir das Verlorene immer erst dann, wenn es unwiederbringlich ist.

Aufgrund unserer Erfahrungen hadern wir mit unserem Schicksal und verfluchen innerlich unsere Fehler. Wir wünschen uns die Zeit zurück, um es besser zu machen. Dabei wissen wir genau, die Fehler von damals würden wir wieder begehen.

Das tun wir, weil wir so sind, wie wir sind.

Und heute?

Nie waren unsere Voraussetzungen zum Glück besser und nie war unsere Gesellschaft Glücksunfähiger. Trotz besserer Konditionen und einer Fülle an Möglichkeiten vergeuden wir beinahe täglich unsere Chancen. Denn wir haben heute vielleicht etwas mehr Geld, aber weniger Mut als damals, um etwas Verrücktes damit anzustellen. Wir haben mehr Sicherheiten und doch sind wir so sehr gepolstert, dass wir uns kaum bewegen können. Und unser Internetwissen macht uns zu Hypochondern. Täglich erwarten wir Katastrophen, die uns vermutlich nie erreichen.

All das hemmt uns in unserer Bewegungsfreiheit und wir begehen erneute Fehler.

Darum werden wir auch übermorgen sagen:

Sonne war gestern

Gottesfurcht und harte Arbeit

(Freilandmuseum Fladungen)
Das karge Bauernleben, 
zum Kreuze hin ausgerichtet.
Oftmals hart - wie ein vorgezogenes Fegefeuer.
Die Einrichtungen, nur das notwendigste.
Zur Spaßgesellschaft war es noch eine lange, lange Zeit.
(Freilandmuseum Fladungen)
Die Kirche, Mittelpunkt dörfliches Leben. Und Sonntags predigte der Pfarrer die Gesetzgebungen, der man zu gehorchen hatte.
(Freilandmuseum Fladungen)
(Freilandmuseum Bad Windsheim)
Gestern war das Leben noch hart...
aber eigentlich war es das schon immer.
Freilandmuseum Bad Windsheim)
Und das wenige, dass man hatte, musste viele Jahre halten.
Die 'Sach' einer Bauernfamilie.
(Freilandmuseum Bad Windsheim)
Auf das 'Morgen' warten wir,
streben wir hin, freuen uns,
hoffen.
Unser 'Gestern' ist längst entsorgt.
Das, worüber wir uns schämten,
wir mit Witzen und Legenden verklärt.
Und das 'Heute'?
Unfähig sind wir, es zu spüren.
Verschwenden darüber keine Gedanken,
weil schon morgen,
ja morgen,
werden wir leben.
(Freilandmuseum Fladungen)
Das Landleben von damals, für uns modernen Menschen von heute nicht vorstellbar.
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